Pausen – der schmale Grad zwischen Faulheit und Erholung

November 2, 2008 um 10:15 pm | Veröffentlicht in Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar
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Der gestrige Post wurde nicht von MarsEdit geschluckt und Blogger ist auch unschuldig. Nein, zum ersten Mal ist ein Post wirklich ausgefallen. Warum? Nun ja, meine Eltern sind heute in den Urlaub geflogen und gestern waren doch einige Vorbereitungen zu treffen. Außerdem hat mir der Wetterumschwung zu schaffen gemacht. Gestern war es bei uns zwar kalt aber doch trocken, heute völlig nebelig und nass, das spür ich immer. Heute Morgen ging es dann früh raus, so gegen halb sechs, zum Flughafen. Daher bin ich jetzt ziemlich müde und fertig. Ich bin zwar noch eine Weile wach aber fit ist dann doch anders ;-).

Gestern Abend saß ich da und hab mir überlegt, ob ich den Post noch schreibe einfach damit was geschrieben ist oder ob ich ihn ausfallen lasse und dann lieber heute einen sinnvollen schreibe. Wie ihr seht habe ich mich für letzteres entschieden. Und genau diese Entscheidung war es die mich im Rückblick zu meinem heutigen Thema führt.

Pausen sind notwendig, wir brauchen Pausen um uns zu erholen, neue Kraft zu tanken, Körper, Geist und Seele zu regenerieren. Nicht umsonst gibt es den Ausdruck „Die Seele baumeln lassen“ wenn sich jemand erholt. Gerade in unserer heutigen, doch sehr schnelllebigen und hektischen (Arbeits-)Welt ist es wichtig immer wieder einen Gang zurück zu schalten, sich mal ans Ufer des Zeit- und Lebensstromes setzten statt ständig mit zu schwimmen, inne zu halten und zur Ruhe zu kommen. Das ist die Zeit um die Gedanken zu ordnen, vielleicht wieder einmal die eigenen Ziele zu betrachten und zu überdenken, mit Freunden die Zeit genießen, gute Gespräche, gute Musik, gute Essen zu genießen. Wichtiger noch ist es für mich zu beten, vielleicht mal wieder in Bibel zu schauen oder mich mit etwas anderen zu beschäftigen, das meinen Glauben betrifft. Schreiben gehört für mich natürlich, wer hätte es gedacht, auch zu den erholsamen Tätigkeiten während einer Pause, genau so wie lesen. Und zu guter letzt kann man einfach auch mal das tun, wozu Pausen gedacht sind: nämlich gar nichts. 🙂

Doch Pausen können auch negativ sein. Wenn ich gerade wirklich in die Arbeit oder etwas anderes vertieft bin, „im Flow“ wie es neu-deutsch so schön heißt, dann ist eine Pause eher störend, unterbricht sie mich doch bei dem was ich tue, holt sich mich aus meiner gedanklichen Welt, in die ich gerade abgetaucht bin. Das ist ein Punkt der sich, zumindest was Erholungspausen betrifft, noch mehr oder weniger gut kontrollieren lässt, schließlich muss ich keine Pause machen, es sein denn mein Körper verlangt es.

Gefährlicher, weil schleichender und meistens unbemerkt, ist es jedoch, wenn Pausen sich ausdehnen, viel länger werden als man ursprünglich geplant hat und dann sehr viel mehr Zeit einnehmen als sie sollten oder dürften. Meistens passiert das dann, wenn man sich mit unangenehmen oder unbeliebten Aufgaben auseinander zu setzen hat, ist zumindest bei mir so. „Proskranieren“ nennt sich das seit einiger Zeit, gemeint ist das gute alte Aufschieben, so mit „der langen Bank“ und so. Ich denke das kennen wirklich alle LeserInnen (wenn es jemanden gibt der oder die damit keinerlei Probleme hat bitte schreibt in die Kommentare, ich würde wirklich gern wissen wie ihr das macht!). Die bekannten Strategien gegen das Aufschieben, zumindest die mir bekannten, sind Dinge wie einen Timer für die Pausen stellen, sich feste Zeiten und Zeiträume setzten, sich mit interessanten Dingen belohnen, wenn man bestimmte Aufgaben erledigt, sich Druck machen in dem man Deadlines setzt und diese mit anderen abspricht, die Aufgaben sehr detailliert planen und aufschreiben usw. usw. usw. So richtig gut funktioniert für mich nichts davon.

Der beste Weg den ich kenne ist, sich bewusst zu machen was die Aufgabe bzw. das dahinter stehende Ergebnis für einen Sinn für mich und mein Leben, meine Ziele und meine Pläne hat. Wenn ich zu dem Schluss komme, dass diese Aufgabe bzw. das Ergebnis meinen Zielen und Plänen hilfreich ist und dadurch die Sache eine echte Bedeutung für mich bekommt, fällt es mir leichter auch unangenehme Aufgaben anzugehen. Wohlgemerkt leichter, das bedeutet (leider) nicht, dass es immer perfekt funktioniert *seufz*. Es gibt natürlich auch Aufgaben die bei genauerer Betrachtung keinen wirklichen Sinn machen und mich nicht weiterbringen. Diese Aufgabe versuche ich so weit als möglich zu delegieren oder ganz zu streichen, was erstaunlich oft und gut funktioniert :-). Wenn etwas keinen rechten Sinn ergibt und ich es trotzdem tun muss hilft nur Augen zu und durch.

Doch zurück zu den Pausen: Grundsätzlich sehr gut und absolut notwendig können sie doch wahre Zeitfresser und Produktivitätskiller werden. Ich denke persönlich hier gilt die alte Regel, die eigentlich für so ziemlich alles anwendbar ist:

„Die Dosis macht das Gift.“

In diesem Sinne erholt euch gut und achtet darauf euch nicht „zu vergiften“ :-). Wohl dosiert ist das Medikament „Pause“ nämlich eines der wirkungsvollsten überhaupt gegen Stress, Unruhe, Überlastung, Kraftlosigkeit, Schlaflosigkeit usw. Also, dann ab zur täglichen Dosis, sie ist hiermit allen LeserInnen verordnet ;-).

Allein und einsam – ganz und gar nicht das gleiche

Oktober 30, 2008 um 11:29 pm | Veröffentlicht in Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar
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Es war einmal war einmal vor langer Zeit… als ich einen Text über die Begriffe des „Allein seins“ und des „Einsam seins“ geschrieben habe. Heute Abend habe ich einen Film gesehen, der so manches in mir bewegt hat und mich unter anderem auch wieder an diesen Text erinnert hat. Heute sehe ich es erstaunlicher Weise fast noch genau so wie damals und weil mich in letzter Zeit das Allein sein sehr suche, schreibe ich heute auch darüber.

Allein sein wird von vielen Menschen oft mit Einsamkeit gleich gesetzt. Das Wort allein ist in diesem Zusammenhang sehr negativ besetzt und nicht gerne gehört. „ich bin so allein“ ist ein Satz, den ich immer wieder höre. Dabei ist Allein sein etwas ganz anderes als Einsamkeit, zumindest für mich. Einsam kann ich unter tausenden von Menschen, im Kreis der engsten Freunde und der Familie sein. Einsamkeit ist für mich etwas rein innerliches. Wenn ich einsam bin schotte ich mich innerlich vom Rest der Welt ab, ich bin in mir sehr weit weg von den Menschen und Dingen um mich herum. Dieser Zustand ist für mich extrem negativ, schmerzhaft, traurig. Es fühlt sich an als wäre in mir alles zu Eis erstarrt, während „draußen“ in meinem Leben die Sonne scheint und das Leben fließt. Einsamkeit ist nicht schön.

Das Allein sein hat für mich jedoch eine völlig andere Bedeutung. Ich suche sehr oft sogar die Zeit des Allein seins. Allein sein heißt für mich, dass wirklich kein anderer Mensch um mich herum ist oder zumindest niemand den ich gute kenne. Um Allein zu sein muss ich mich äußerlich von den Menschen um mich herum entfernen, mir Ruhe und Abstand schaffen. Klingt ähnlich wie die Beschreibung der Einsamkeit oben? Dann lies noch mal genau. Einsamkeit ist eine innere Haltung während Allein sein rein mit der äußeren Abschottung zu tun hat. Ein ganz großer Unterschied. Wenn ich allein bin geht es mir trotz allem meistens gut. Ich fühle mich in keinster Weise einsam, ich bin mir im Gegenteil der wichtigen Menschen in meinem Leben sehr bewusst.

Warum sollte man aber das Allein sein suchen? Ich kann hier nur für mich sprechen. Ich suche das Allein sein um zur Ruhe zu kommen, um über Dinge nachdenken zu können, um zu beten, zu schreiben, zu lesen. Manchmal suche ich das Allein sein auch damit innere Konflikte und Prozesse sichtbar werden, hervortreten können. Wenn ich nicht allein bin geht das nicht, dann bin ich abgelenkt und viele Reize und andere Dinge überdecken die in mir ablaufenden Bewegungen. Doch wenn ich allein bin und Zeit mit mir selbst verbringen muss, dann komme ich nicht umhin mich auch mit meinen inneren Prozessen zu beschäftigen.

Das alles mag jetzt vielleicht sehr abgehoben klingen. Ich kann es jedoch jedem und jeder wirklich nur empfehlen sich zumindest alle paar Tage einmal ganz bewusst Zeit für das Allein sein zu nehmen. Es ist wie ein Durchatmen. Ja, dabei können auch unangenehme Dinge herauskommen, die man bisher mit sich herum getragen hat und sehr gut verdrängen konnte. Doch seien wir mal ehrlich, irgendwann kommen solche Dinge sowieso aus uns heraus, auf Dauer können wir sie nicht verdrängen. Da ist es doch wesentlich besser, wenn ich entscheiden kann, wann ich mich damit beschäftige anstatt davon überrascht zu werden, oder?

Schreiben – Wanderung von Geist und Seele

Oktober 27, 2008 um 9:57 pm | Veröffentlicht in Uncategorized | 1 Kommentar
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Schreiben, die Fähigkeit Gedanken in lesbare Zeichen und Worte auf Papier oder auf einem Bildschirm zu fassen hat mich schon immer fasziniert. Persönlich bin ich völlig unbegabt was malen und zeichnen betrifft, doch mit Worten kann ich umgehen. Ich spiele gerne mit ihnen, genieße es, meine Gedanken in eine für andere (be)greifbare Form zu bringen, mich in einer Form mit zu teilen, die länger Bestand hat als das gesprochenen Wort.

Wenn ich im Stress bin schreibe ich, wenn es mir gut geht schreibe ich, wenn ich etwas genau durchdenken will schreibe ich, wenn ich Ordnung in meine Gedanken bringen will schreibe, wenn ich anderen Menschen danken will schreibe ich. Ich schreibe sehr viel und sehr gerne und „Schreiben“ beinhaltet hier sowohl das Tippen am Computer als auch das „echte“ Schreiben mit Papier und Stift. Ja, ich schreibe noch echte Briefe und verschicke sie dann mit der guten alten Schneckenpost, ich schreibe Postkarten und ich schreibe Tagebuch, ja sogar bei meinen Aufgaben beginne ich wieder damit, Papier und Stift einzusetzen.

Schreiben ist kann für mich vieles sein: Meditation, Gebete, das Leeren des Kopfes, das Rausschreiben von Emotionen und Gedanken, Unterstützung beim Denkprozess, Ausdruck von Dankbarkeit, Schmerz oder Wut, wissenschaftliches Arbeiten, das Vermitteln von Informationen oder Meinungen, das Teilen von Erfahrungen und vieles mehr. Was Schreiben in der konkreten Situation für mich bedeutet hängt von der Situation selbst aber auch von meiner Stimmung usw. ab.

„Schreiben – Wanderung von Geist und Seele“, zugegeben, dieser Titel klingt schon sehr entrückt und spirituell. Ist er auch. 🙂 Bei all den verschiedenen Funktionen die Schreiben für mich hat ist diese eine doch die wichtigste, die Essenz, die Schreiben für mich darstellt: Die Gedanken schweifen lassen, dem Geist erlauben völlig los zu lassen und frei zu werden. Und genau das gleiche gilt auch für meine Seele. Nicht alle meine Gebete spreche oder denke ich. Einige schreibe ich auch in mein Tagebuch, verarbeite ich in Gedichten und Texten und manchmal schreibe ich auch meine gesamtes Gebet nieder um mir bewusst zu machen, von was ich da eigentlich rede.

Auch nicht spirituelle und nicht christliche Menschen können denke ich ähnliches auch dem Schreiben ziehen. Das Schreiben beruhigen und entspannen, den Kopf frei machen kann ist schon sehr lange bekannt und völlig unabhängig von Glaube, Religion oder Spiritualität. Auch wenn der Artikel heute vielleicht etwas abgehoben klingt, ich ermutige euch dazu, es einfach mal zu versuchen. Setzt euch einfach hin und schreibt auf was euch einfällt, völlig ohne Struktur oder Sinnzusammenhang, die Gedanken finden schon ihren Weg in die Worte und dann nach draußen.

Ich weiß zum Beispiel gar nicht warum ich den heutigen Eintrag so schreibe. Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Thema geplant und auch schon gut vorbereitet. Doch als ich an mein MacBook gesessen bin und MarsEdit aufgemacht habe kamen diese Worte einfach, sie wollten raus, wollten mit anderen geteilt werden.

Also habe ich es zugelassen. Denn das ist manchmal alles was wir tun müssen: Die Worte fließen lassen und ihnen gestatten durch das Schreiben zum Leben zu erwachen. Ja, Schreiben hat für mich etwas spirituelles, etwas magisches, wunderbares, geheimnisvolles und zu gleich so wunderschönes. Ich kann es nicht erklären, doch Schreiben ist für mich sehr sehr wichtig. Würde ich sonst so viel über das Schreiben schreiben ;-)?

Übergänge des Lebens

Oktober 20, 2008 um 9:43 pm | Veröffentlicht in Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar
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Kennt ihr die Momente, in denen ihr ganz deutlich spürt, das sich etwas in euch verändert hat? So als würde in euch ein Schalter umgelegt werden und eine Veränderung ihr Ende finden, die sich schon länger anbahnt.

Heute Abend ist für mich ein solcher Moment. Ich weiß nicht genau was sich verändert hat oder warum, aber ich spüre ganz deutlich, das heute Abend ein Übergang für mich ist. Mit „Übergang“ meine ich den Punkt, an dem ein Abschnitt endet und ein neuer beginnt, der Punkt, an dem ich bereit bin für den neuen Abschnitt, für das was kommt. Ich weiß nicht warum es gerade heute Abend ist, aber ich spüre eine solche innere Ruhe, eine Abgeklärtheit und Sicherheit in mir.

Veränderungen geschehen nicht über Nacht und auch diese hat sich, rückblickend betrachtet, wahrscheinlich schon länger angekündigt. Dennoch ist sie mir erst heute bewusst geworden. Was immer es ist, ich bin sehr gespannt darauf es zu erleben und mich von Gott führen zu lassen.

Das war heute ein sehr philosophischer, Tagebuch ähnlicher Eintrag. Irgendwie musst der heute so sein. Mal schauen warum :-).

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